Dank vieler
lieber Menschen, die uns großartig unterstützt haben, war es uns auch in diesem
Jahr möglich als ganze Familie mit Johanna zur Delfintherapie nach Curaçao zu
fliegen.
Zum
wiederholten Male ein einzigartiges Erlebnis?!
Einerseits
waren wir diesmal „routinierter“ – wir wussten ganz sicher, dass wir keine
langen Anziehsachen mitnehmen müssen, haben um Assistenz am Flughafen gebeten
und haben Johanna direkt zur Vorsicht ein Mittel gegen Reiseübelkeit gegeben.
Aber andererseits war es tatsächlich so aufregend wie bei 1. Mal: Wie wird der
Flug? Wie wird die lange Reise mit den Kindern funktionieren? Wer wird
Therapeut sein? Und „Johanna´s“ Delfin? Was wird die Therapie bringen?
Die Kinder kannten die Abläufe wirklich schon gut. Außerdem hatten wir mit Johanna´s Tante auch diesmal eine helfende Hand und einfühlsame Babysitterin dabei (die
noch dazu ihre Reise ganz selbstverständlich selbst gezahlt hat).
Die Fahrt nach Amsterdam – eine Nacht im Hotel – frühes
Aufstehen + Shuttle zum Flughafen – Gepäckabgabe – Kontrollen + WAAAARTEN -
alles schon verinnerlicht.
Die Mädels haben sich schon im Vorhinein aufs Bordprogramm gefreut – und wir
hatten Glück: „Die Eiskönigin“, der aktuelle Lieblingsfilm der beiden, den wir
an Johanna´s Geburtstag (ja, an Heiligabend) im Kino gesehen hatten, konnte nun
also gefühlte 1000 Mal geguckt werden. Auch Mama half der Film gegen latente
Flugangst.
Donnerstags auf
Curaçao angekommen, hatten wir diesmal ein paar Tage mehr Zeit uns an das Klima
und die Zeitumstellung zu gewöhnen. Aber durch den frischen Wind, dadurch, dass
man keine Termine hat und weil die Sonne um 7 auf und um 19 Uhr wieder unter
geht, klappte das wieder ziemlich schnell.
Am Montag ging dann endlich die
Therapie los. Johanna´s Therapeutin in diesem Jahr war Merel, eine
Physiotherapeutin. Vor der ersten Therapieeinheit haben wir uns mit ihr zu
einem Anamnesegespräch getroffen und die Therapieziele besprochen: SPASS,
stärkere Selbstwahrnehmung, Eigenständigkeit und Selbstvertrauen fördern. Ich BIN,
ich WILL, ich KANN!!!
Ihr Delfin sollte – wie im letzten Jahr Nubia sein. Nubia ist
ein recht junger Delfin, der im letzten Jahr im Team mit seiner Mama Bonnie
sehr schön mit Johanna harmoniert hatte. Diesmal sollte Nubia alleine arbeiten
– war aber wohl verunsichert, weil Johanna sich im Wasser so viel bewegt (auf
dem Unterwasservideo sieht man, wie Johanna die ganze Zeit mitschwimmt) und
wollte ohne Rückversicherung durch ihre Mama nach kurzer Zeit nicht so recht
mitarbeiten. Johanna hat am ersten Tag dann mit Chabelita weiterschwimmen
dürfen und ab dem zweiten Tag war Papito „ihr Delfin“. Papito ist schnell und
stark, kann ganz viele Stimmen, mochte Johanna gern und ist sehr nah zu/bei ihr
geschwommen. Ein richtiges „TEAM“.
Der tägliche
Ablauf der Therapie (13-15 Uhr) war so: wir haben Johanna zur Therapie
gebracht, Johanna ist mit der Praktikantin Mara schon einmal vorgegangen (oder
vorgestürmt) und wir haben kurz mit Merel gesprochen. Die drei haben dann eine
erste Therapieeinheit im Therapiezimmer gemacht, danach umziehen und endlich zu
den Delfinen. Zwischendrin gibt es dann noch einmal eine kurze Dock-Zeit. Am
Schluss ein Nachgespräch mit den Eltern bzw. Aufräumen und viel zu schnell sind
die 2 Stunden schon rum… Nach der Therapie erst einmal Ausruhen, etwas Essen
und zum Strand!
Im Therapiezimmer und bei der Dock-Zeit hat Merel viele
Übungen zur sensorischen Integration mit Johanna gemacht, die Mundmotorik
stimuliert und Johanna sich im Spiegel dabei betrachten lassen. Oder am
Familientag Pauline mit eingebunden.
Die Magie der
Zahlen 1: Johanna sollte aber auch Übungsfolgen, wie einen Ball holen, rüber
tragen und dann durch einen Basketballkorb fallen lassen, begreifen und (mit
Hilfe) ausführen. Und wenn sie keine Lust mehr hatte, dann trotzdem. Nicht
ewig. Nur noch soundso oft. Auch knatschig. Johanna hat dabei gelernt, dass man
auch manchmal auch Sachen (zu Ende) machen muss, auf die man keine Lust (mehr)
hat und sie dann einfach zügig erledigt. In Curaçao darf man dann mit Delfinen
schwimmen!
Zahlen, 2.: Johanna hat Merel gezeigt, dass sie Mengen die
richtige Zahl zuordnen kann. Zahlen, 3.: Johanna hilft es, wenn man nach einer
Aufforderung „1, 2, 3“ bis zur Ausführung zählt. Sie hat dann Zeit die
Information zu verarbeiten und kann sich darauf einstellen mitzumachen. Wir
geben durch das Zählen den Impuls – sie hat aber die Möglichkeit es selbst tun
zu tun, mitzuhelfen oder zu protestieren. Führt sie selber aus, gibt es ein
positives Feedback (was auch schon mal großer Jubel oder Applaus sein kann).
Johanna hat weiter mit Ja und Nein Karten und
Pictos/Symbolkarten gearbeitet. Auch im Wasser mit den Delfinen. Sie durfte
dann aus Bildkarten das nächste Spiel auswählen, indem sie die Karte greift und
der Delfintrainerin, die ja die Kommandos gibt, überreicht. Diesen Zusammenhang
hat Johanna auch absolut verstanden.
Delfintherapie ist nun nicht mehr nur Schwimmen mit dem Delfin
(wie beim 1. Mal) oder zu zweit mit Delfin (wie beim letzten Mal), sondern ein
richtiges, kleines System - aus Therapeutin, Johanna, Delfin, Trainerin, den
anderen Delfinen, Praktikanten - in dem ganz viel Kommunikation und Interaktion
stattfindet…
Mami, Papi und Emily haben bei jeder Wassereinheit zusehen
können. Johanna hat diesmal oft zu uns gesehen und so stolz geguckt, als wollte
Sie uns sagen:“seht mal, was ich Tolles mache“.
Die Stimualtion
der Mundmotorik hat bewirkt, dass Johanna viel mit dem Mund ausprobiert hat. So
sind auch diese Bilder entstanden:
Knutschmund, offener A-Mund, I-Mund; Nachahmen, was ein
anderer mit seinem Mund macht, sich selbst im Spiegel beobachten und 3 Mal
sogar ein lautes „Ja“.
Johanna hat
also wieder einiges „mitgenommen“ – vor allem hatte sie aber auch viel Spaß und
konnte diese Freude richtig toll zeigen!
Im Wasser hat Johanna nämlich
diesmal nicht nur gestrahlt, sondern richtig fröhlich, ausgelassen und mit
tollem Kontakt zu Merel laut gelacht! Es ist soooo schön ihre Stimme zu hören!
DANKE
– es war wunderbar!