Montag, 10. November 2014

Delfin-Therapie 2014



Dank vieler lieber Menschen, die uns großartig unterstützt haben, war es uns auch in diesem Jahr möglich als ganze Familie mit Johanna zur Delfintherapie nach Curaçao zu fliegen.


Zum wiederholten Male ein einzigartiges Erlebnis?!
Einerseits waren wir diesmal „routinierter“ – wir wussten ganz sicher, dass wir keine langen Anziehsachen mitnehmen müssen, haben um Assistenz am Flughafen gebeten und haben Johanna direkt zur Vorsicht ein Mittel gegen Reiseübelkeit gegeben. Aber andererseits war es tatsächlich so aufregend wie bei 1. Mal: Wie wird der Flug? Wie wird die lange Reise mit den Kindern funktionieren? Wer wird Therapeut sein? Und „Johanna´s“ Delfin? Was wird die Therapie bringen?
Die Kinder kannten die Abläufe wirklich schon gut. Außerdem hatten wir mit Johanna´s Tante auch diesmal eine helfende Hand und einfühlsame Babysitterin dabei (die noch dazu ihre Reise ganz selbstverständlich selbst gezahlt hat).
Die Fahrt nach Amsterdam – eine Nacht im Hotel – frühes Aufstehen + Shuttle zum Flughafen – Gepäckabgabe – Kontrollen + WAAAARTEN - alles schon verinnerlicht.

Die Mädels haben sich schon im Vorhinein aufs Bordprogramm gefreut – und wir hatten Glück: „Die Eiskönigin“, der aktuelle Lieblingsfilm der beiden, den wir an Johanna´s Geburtstag (ja, an Heiligabend) im Kino gesehen hatten, konnte nun also gefühlte 1000 Mal geguckt werden. Auch Mama half der Film gegen latente Flugangst.

Donnerstags auf Curaçao angekommen, hatten wir diesmal ein paar Tage mehr Zeit uns an das Klima und die Zeitumstellung zu gewöhnen. Aber durch den frischen Wind, dadurch, dass man keine Termine hat und weil die Sonne um 7 auf und um 19 Uhr wieder unter geht, klappte das wieder ziemlich schnell. 
Am Montag ging dann endlich die Therapie los. Johanna´s Therapeutin in diesem Jahr war Merel, eine Physiotherapeutin. Vor der ersten Therapieeinheit haben wir uns mit ihr zu einem Anamnesegespräch getroffen und die Therapieziele besprochen: SPASS, stärkere Selbstwahrnehmung, Eigenständigkeit und Selbstvertrauen fördern. Ich BIN, ich WILL, ich KANN!!!
Ihr Delfin sollte – wie im letzten Jahr Nubia sein. Nubia ist ein recht junger Delfin, der im letzten Jahr im Team mit seiner Mama Bonnie sehr schön mit Johanna harmoniert hatte. Diesmal sollte Nubia alleine arbeiten – war aber wohl verunsichert, weil Johanna sich im Wasser so viel bewegt (auf dem Unterwasservideo sieht man, wie Johanna die ganze Zeit mitschwimmt) und wollte ohne Rückversicherung durch ihre Mama nach kurzer Zeit nicht so recht mitarbeiten. Johanna hat am ersten Tag dann mit Chabelita weiterschwimmen dürfen und ab dem zweiten Tag war Papito „ihr Delfin“. Papito ist schnell und stark, kann ganz viele Stimmen, mochte Johanna gern und ist sehr nah zu/bei ihr geschwommen. Ein richtiges „TEAM“.


Der tägliche Ablauf der Therapie (13-15 Uhr) war so: wir haben Johanna zur Therapie gebracht, Johanna ist mit der Praktikantin Mara schon einmal vorgegangen (oder vorgestürmt) und wir haben kurz mit Merel gesprochen. Die drei haben dann eine erste Therapieeinheit im Therapiezimmer gemacht, danach umziehen und endlich zu den Delfinen. Zwischendrin gibt es dann noch einmal eine kurze Dock-Zeit. Am Schluss ein Nachgespräch mit den Eltern bzw. Aufräumen und viel zu schnell sind die 2 Stunden schon rum… Nach der Therapie erst einmal Ausruhen, etwas Essen und zum Strand!
Im Therapiezimmer und bei der Dock-Zeit hat Merel viele Übungen zur sensorischen Integration mit Johanna gemacht, die Mundmotorik stimuliert und Johanna sich im Spiegel dabei betrachten lassen. Oder am Familientag Pauline mit eingebunden.
Die Magie der Zahlen 1: Johanna sollte aber auch Übungsfolgen, wie einen Ball holen, rüber tragen und dann durch einen Basketballkorb fallen lassen, begreifen und (mit Hilfe) ausführen. Und wenn sie keine Lust mehr hatte, dann trotzdem. Nicht ewig. Nur noch soundso oft. Auch knatschig. Johanna hat dabei gelernt, dass man auch manchmal auch Sachen (zu Ende) machen muss, auf die man keine Lust (mehr) hat und sie dann einfach zügig erledigt. In Curaçao darf man dann mit Delfinen schwimmen!
Zahlen, 2.: Johanna hat Merel gezeigt, dass sie Mengen die richtige Zahl zuordnen kann. Zahlen, 3.: Johanna hilft es, wenn man nach einer Aufforderung „1, 2, 3“ bis zur Ausführung zählt. Sie hat dann Zeit die Information zu verarbeiten und kann sich darauf einstellen mitzumachen. Wir geben durch das Zählen den Impuls – sie hat aber die Möglichkeit es selbst tun zu tun, mitzuhelfen oder zu protestieren. Führt sie selber aus, gibt es ein positives Feedback (was auch schon mal großer Jubel oder Applaus sein kann).
Johanna hat weiter mit Ja und Nein Karten und Pictos/Symbolkarten gearbeitet. Auch im Wasser mit den Delfinen. Sie durfte dann aus Bildkarten das nächste Spiel auswählen, indem sie die Karte greift und der Delfintrainerin, die ja die Kommandos gibt, überreicht. Diesen Zusammenhang hat Johanna auch absolut verstanden.



Delfintherapie ist nun nicht mehr nur Schwimmen mit dem Delfin (wie beim 1. Mal) oder zu zweit mit Delfin (wie beim letzten Mal), sondern ein richtiges, kleines System - aus Therapeutin, Johanna, Delfin, Trainerin, den anderen Delfinen, Praktikanten - in dem ganz viel Kommunikation und Interaktion stattfindet…
Mami, Papi und Emily haben bei jeder Wassereinheit zusehen können. Johanna hat diesmal oft zu uns gesehen und so stolz geguckt, als wollte Sie uns sagen:“seht mal, was ich Tolles mache“.
Die Stimualtion der Mundmotorik hat bewirkt, dass Johanna viel mit dem Mund ausprobiert hat. So sind auch diese Bilder entstanden:




Knutschmund, offener A-Mund, I-Mund; Nachahmen, was ein anderer mit seinem Mund macht, sich selbst im Spiegel beobachten und 3 Mal sogar ein lautes „Ja“.
Johanna hat also wieder einiges „mitgenommen“ – vor allem hatte sie aber auch viel Spaß und konnte diese Freude richtig toll zeigen!
Im Wasser hat Johanna nämlich diesmal nicht nur gestrahlt, sondern richtig fröhlich, ausgelassen und mit tollem Kontakt zu Merel laut gelacht! Es ist soooo schön ihre Stimme zu hören!

DANKE
– es war wunderbar!

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